Die G7-Staaten fordern strengere Regulierungsstandards für Kryptowährungen

Die Krypto-Regulierung ist ein heißes Thema, das die Aufmerksamkeit von Politikern, Behörden und Investoren auf sich zieht. Die rasante Entwicklung und Verbreitung von Kryptowährungen und anderen digitalen Vermögenswerten stellt die bestehenden Finanzsysteme und -regeln vor neue Herausforderungen und Chancen. Wie soll man mit diesen innovativen und disruptiven Technologien umgehen? Welche Risiken und Vorteile bringen sie mit sich? Und wie kann man einen fairen und sicheren Markt für alle Beteiligten schaffen?

Die Motivation hinter dem Vorstoß der G7

Diese Fragen beschäftigen nicht nur einzelne Länder, sondern auch internationale Organisationen wie die G7, die Gruppe der sieben wichtigsten Industrienationen. Die G7-Staaten, bestehend aus Japan, den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Deutschland und der Europäischen Union, wollen sich für strengere globale Krypto-Standards einsetzen. Das berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo News und beruft sich auf Insiderinformationen. Die Vorschläge beabsichtigen die Regierungschefs der G7 beim kommenden Treffen Mitte Mai in Japan vorzulegen.

Unterschiedliche Herangehensweisen innerhalb des Gremiums

Welche Regeln das Gremium dabei konkret herausarbeiten möchte, ist bislang unklar. Da sich der legale Status von Kryptowährungen unter den Mitgliedsländern variiert, wäre denkbar, dass die G7 zunächst einen einheitlichen Rechtsstandard definieren werden. Für konkrete Maßnahmen dürfte man sich an den Vorschlägen des Financial Stability Boards (FSB) orientieren. Der Rat veröffentlichte im Oktober vergangenen Jahres eine Liste mit Maßnahmen für globale Krypto-Regeln. Im Juli 2023 will das FSB einen finalen Entwurf präsentieren.

Darüber hinaus sollen Vertreter des Internationalen Währungsfonds (IWF) nochmals ihre Position bekräftigt haben, dass die G7-Länder Kryptowährungen nicht als legales Zahlungsmittel anerkennen dürften. Den Aufruf startete der IWF bereits Anfang des Monats.

Die Motivation hinter dem Vorstoß der G7 ist verständlich. Die Staaten wollen sicherstellen, dass Kryptowährungen nicht für illegale Zwecke wie Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung oder Steuerhinterziehung missbraucht werden. Außerdem wollen sie die Finanzstabilität und den Verbraucherschutz gewährleisten, indem sie Risiken wie Volatilität, Betrug oder Cyberangriffe minimieren. Schließlich wollen sie auch ihre eigene Währungshoheit und Fiskalpolitik nicht durch alternative Währungssysteme untergraben sehen.

Auswirkungen auf den globalen Krypto-Markt sind unklar

Allerdings birgt das Thema auch Zündpotenzial innerhalb des Gremiums, denn während beispielsweise Deutschland und Frankreich mit der MiCA-Verordnung bereits eigene Rechtsvorschriften für den gesamten EU-Raum haben, verfolgen die USA einen restriktiveren Ansatz. So verklagte die US-Börsenaufsicht SEC bereits mehrere Anbieter, darunter Branchengrößen wie Paxos, Kraken oder auch Coinbase, wegen des mutmaßlichen Handels mit unregistrierten Wertpapieren. Die Federal Reserve sprach sogar offen Warnungen für Banken aus, die den Vorstoß in Richtung Krypto wagen wollen.

Dass die Vorstöße der US-Regulatoren in Europa Nachahmer finden, ist eher unwahrscheinlich. Die US-Behörden standen nach dem Zusammenbruch von FTX unter Zugzwang. In der EU sah man nach dem Kollaps hingegen keinen Handlungsbedarf. Die MiCA hätte ein solches Szenario verhindert, so die Meinung einiger Experten. Die Verordnung des Staatenbundes stünde an der “internationalen Spitze”. Schwer vorstellbar, dass man nun eine 180-Grad-Wende hinlegt und plötzlich den restriktiven Kurs der USA einschlagen wird.

Wie also wird die G7 zu einem gemeinsamen Nenner kommen? Und wie wird sich das auf den globalen Krypto-Markt auswirken? Das bleibt abzuwarten

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